AllgemeinElternLehrerSchüler

5 Minuten auf knuddels.de…

Ich logge mich regelmäßig auf www.knuddels.de ein, um zu sehen, ob sich dort in Bezug auf die Sicherheit minderjähriger Nutzer etwas getan hat. Am 09.05.2012 stellte sich das so dar:

Ich loggte mich mit dem Nutzernamen lilyfee99 und einer frei erfundenen Emailadresse ein. Die angegebene Emailadresse wird von Knuddels nach wie vor NICHT verifiziert.

Im Chatraum „Under 12“ dauerte es diesmal bis zur ersten eindeutigen Anmache keine 2 Minuten. Nach ca. einer Stunde musste ich den „Jugendschutztest“ (8 Fragen) durchlaufen, bis dahin war „Lilyfee99“ in eindeutiger Absicht schon mehr als zehnmal von männlichen Chatpartnern aufgefordert worden, auf Skype, MSN oder ICQ weiter zu chatten und dabei die Webcam einzuschalten. Mehrfach wurde sie direkt als „Süße“ angesprochen. Fast alle dieser Kontakte hatten nur wenige Chatminuten auf ihrem Konto, hatten sich also gerade erst mit einem neuen Profil bei Knuddels angemeldet. Die Screenshots sprechen für sich.

Knuddels.de ist sicherlich nicht die einzige für unbedarfte Minderjährige problematische Plattform, aber dass Pädophile sich noch nicht einmal die Mühe machen müssen, eine Emailadresse dafür anzulegen, macht das Portal für diese Tätergruppe besonders interessant.

Update 02/2013: Wenn ich meinen extra für diesen Zweck angelegten Skypenamen an die „Herren“ herausgebe, sitzen sie in schöner Regelmäßigkeit mit entblößtem und erigiertem Penis vor ihrer Webcam – dass ich keine Webcam besitze, stört nicht weiter, es geht den Tätern hier wohl v.a. um den „Exhibitionisten-Effekt“. Einfach nur wiederlich!

 

 

12 Gedanken zu „5 Minuten auf knuddels.de…

  • Yoshi

    Meine Schwester und ich waren früher gar nicht mal so selten auf Knuddels unterwegs (ich war vielleicht 10-11, sie zwei Jahre älter). Das war ein Trend bei uns, wie ICQ es auch war. Wir waren doch schon so alt, dass wir uns nicht im Traum mit jemandem getroffen hätten. Eigentlich waren wir sogar diejenigen, die andere, ältere Personen verulken wollten mittels Fake-Profil (16-18 Jahre alt gemacht, attraktives Foto von Google Bilder gezogen und los ging’s). Dazu gerne Mafia und Fotowettbewerb mitgespielt. Die pädophilen Anfragen hielten sich relativ in Grenzen. Wohl auch weil 16-jährige Mädchen natürlich längst nicht mehr mit dem netten Onkel mitgehen. Aber ich will es mal so sagen, der Durchschnitts-IQ der Knuddels-User liegt nicht allzu hoch. Manche haben nicht mal gemerkt, dass sie seitenlang von Kindern veralbert worden sind. Eine Userin, deren Nickname ich sogar noch weiß, war sogar dabei, mit der ich ein bisschen öfter geschrieben habe, sie war so 17, 18 Jahre alt und hat mir irgendwann sogar Vornamen und PLZ verraten. Später musste ich feststellen, dass es ihr Profil nicht mehr gibt, was ich sogar leicht schade fand – aber nun ja, wie gesagt, ich war 10. Da verliebt man sich schnell. Dass Knuddels Pädophilen Tür und Tor öffnet, ist leider nicht von der Hand zu weisen. Aber solange man weiß, wie man mit gewissen Dingen umgeht, kann man mit Knuddels durchaus auch Spaß haben.

  • Günter Steppich

    ich habe mich entschlossen, diesen Kommentar als Beispiel dafür zu veröffentlichen, welches wirre Gefasel manche Leute im Netz von sich geben :-/

  • Ist So Punkt

    Jugendschutz von Eltern und Staat auf Knuddels ? Lol
    Was soll eine Firma die ILEGALES Glücksspielbetreibt (Rollette Poker Pferderennen …)
    Sich mit Jugendschutz rum schlagen kümmert doch keinen weder Eltern noch Staat !
    Zu machen wegen beihilfe wäre leicht möglich durch verletzung Urheberrecht mit jedem Fake Profil Glücksspiel bis Pedohphile in mama und papas bis pferdegeflüster
    ja das zur verfügungstellen von Servern oder chat oberflechen ist beihilfe und NTV sagt zb Fakes ist ID Diebstahl mit ansatz zu Terrorismus
    Also Knuddels hilft beim Terror aufbau ….
    Noch Fragen zu Jugendschutz und kinderfickern bei Knuddels DE ???

  • Günter Steppich

    Ja, so ist das leider. Das einzig beruhigende ist, dass Knuddels bei Kindern und Jugendlichen gar keine Rolle mehr spielt, mir ist lange kein/e Schüler/in mehr begegnet, der/die das überhaupt kennt. Allerdings tummeln sich die Täter auch auf den aktualle populären Plattformen, in den Chats von Videospielen, etc. Dieselbe Erfahrung kann man z.B. auch auf Quizduell machen.

  • daniel

    Ich bin extrem schockiert!
    Auch ich wurde nach meiner Anmeldung innerhalb von drei Minuten von 10 Männern angeschrieben, die eindeutige Absichten hatten und diese auch so kommuniziert haben.
    Ich möchte nicht ins Detail gehen. Das erspare ich den LeserInnen hier besser.
    Häufig wurde nicht einmal „Hallo“ gesagt, es ging gleich „zur Sache“. So was habe ich NOCH NIE erlebt und wünsche es keinem. Auch ich habe einige screenshots gemacht, die für sich sprechen!!

  • Günter Steppich

    Hallo, danke für den Kommentar, der meiner Meinung nach allerdings zu kurz gedacht ist. Viele Kinder sind in puncto Internet nun einmal nicht aufgeklärt, weil ihre Eltern von diesen Dingen einfach keine Ahnung haben. Sollen diese Kinder unter der Ahnungslosigkeit ihrer Eltern leiden, nach dem Motto „selbst schuld“?
    Knuddels gibt sich nach wie vor viel zu wenig Mühe, Pädophile abzuschrecken, schon das Anmeldeverfahren ohne Bestätigung der E-Mail-Adresse ist ein Witz.
    Beruhigender Weise wir Knuddels allerdings kaum noch von Kindern genutzt, die längst andere, für sie interessantere Kommunikationskanäle gefunden haben, die allerdings kaum weniger problematisch sind, wie z.B. Dating Apps (Tinder, Lovoo).

  • Also, ich versteh die Aufregung nicht so ganz. Ich persönlich finde, Kinder unter 14 Jahren haben sowieso nichts in einem Chatt verloren und abgesehen davon, kann man frei entscheiden, mit wem man schreiben möchte und mit wem nicht. Es gibt extra ein ignorieren Button. Außerdem kann man denjenigen melden und er wird gesperrt… Wenn das Kind sich nun doch auf all den Schwenkram einlässt und sich dann auch noch mit der Person heimlich trifft. Ist bestimmt nicht die Webseite Schuld, sondern die Aufklärung der Eltern . Ich selbst bin nun schon seit 9 Jahren im chatt. Und wurde gut aufgeklärt, solche Leute einfach ignoriert und fertig. Auf der Straße Lauf ich doch auch nicht Kerlen hinterher die mir „ihren Hasen“ zeigen wollen. Alles eine frage der Aufklärung.

  • Haruhi

    Also.
    Ich war früher öfter bei knuddels und habe jetzt durch Zufall gesehen das es eine app gibt. Habe ich mir spaßeshalber mal runter geladen und eingeloggt
    Ich bin doch etwas erstaunt über die Veränderung
    Früher konnte man dem sogenannten pic Tausch und webcam Kram entgehen in dem man schlicht behauptet hat kein Skype ich oder so zu besitzen. Jetzt ist, zumindest in der app, Foto und webcam mit integriert.

    Also weit weit weg von Jugendschutz und ganz ganz sicher nichts für junge beeinflussbare Mädchen/ Jungen !

  • jessica

    Ich waR jahrelang in Knuddels, und habe mehrfach das Thema mit einem sogenannten Admin besprochen.
    Es hat und es wird sich auch in der Zukunft nicht daran ändern.
    Als dann in den Rheinwiesen ein junges Mädchen gefunden wurde, wo sich dann herausgestellt hat, dass die sich mit einem aus Knuddels getroffen hat, war für mich die Sache erledigt.
    Ich bin seither auch nicht mehr in Knuddels gewesen, aber leider kann man sich da nickt abmelden.
    Nach über einem Jahr war endlich mein Nick weg.
    Ich bekam bis dahin immer die Nachricht, dass Knuddels mich vermisst.
    Ich finde es eine Sauerei, dass man sich da nicht einfach abmelden kann.
    Irgendwie hoffen die wohl, dass man da zurückkehrt.
    Natürlich gibt es da auch Chaträume für Erwachsene, aber sogar Erwachsene dort führen sich so auf, als wären sie gerade aus dem Kindergarten abgehauen.

    Kein Benehmen und keinen Anstand, also ein rechtsfreier Raum oder Chat.

  • Marion

    Was mich noch viel mehr wundert ist, dass der Chat Knuddels immer wieder negativ auffällt und auch immer wieder die selben Probleme angesprochen werden, aber es wird nichts durchgreifendes unternommen. Im Chat selbst werden diese Themen auch immer wieder Mal im Chatinternen Forum abgesprochen, aber dabei bleibt es auch.
    Und nur weil es einen Medienkompetenz- Test gibt, heißt es noch lange nicht, dass sich alle Chatter auch danach richten.
    Probleme ansprechen ist eine Sache, aber es sollten auch Maßnahmen erfolgen die Wirkung zeigen.

  • Jessica

    Das ist Knuddels, darum habe/hatte ich meinen Kindern Knuddels und sonstige bekannte Chats auch gesperrt. Mittlerweile sind sie schon etwas älter und darüber auch von sich aus auf dem Level das es richtig war. Knuddels vor allem macht sehr wenig für den Jugendschutz und wie du schon erwähnt hast, die interessiert es nicht ob man sich da auch ohne einer gültigen Mailadresse anmelden können oder nicht. Ich kann nur sagen: Finger weg von Knuddels und sonstigen Chats wo sich um das wohl der Kinder eigentlich sehr wenig gemümmert hat. Hauptsache soviele neue Nicks am Tag registriert damit am abend das Ergebnis passt. Am besten fährt man, wenn man Knuddels informiert was vorgefallen ist, etwas abwartet ob gegen die Person etwas unternommen wurde und wenn nicht dann ab zur Polizei und Anzeige erstatten. Wichtig wäre auch wenn man viele Screenshots macht damit man Beweise hat falls Knuddels selber keine Daten mehr verfügbar haben sollte.

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