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OECD-Studie: Mädchen lernen und lesen mehr, Jungen bevorzugen Videospiele

Eine aktuelle Studie der OECD „The ABC of Gender Equality in Education“ (veröffentlicht am 5. März 2015) hat alte Klischees bestätigt, dass Jungen meist besser in Mathematik und Mädchen meist besser in Deutsch sind.
Allerdings schneiden Jungen seit Beginn der 90er Jahre insgesamt klar schlechter in der Schule ab als Mädchen, ihr Anteil unter den schwachen Schülern liegt bei 60 %.
Begründungen für diese Ergebnisse liefert die Studie ebenfalls: Leistungsunterschiede zwischen Jungen und Mädchen kommen nicht durch angeborenes (Un)Vermögen, sondern durch eine erworbene Haltung gegenüber der jeweiligen Materie, der Schule, beziehungsweise dem Lernen zustande. Mädchen investieren deutlich mehr Zeit in Hausaufgaben und lesen mehr als Jungen, die stattdessen deutlich mehr Zeit mit Videospielen und im Internet verbringen.
Das bestätigt auch die aktuelle JIM-Studie, laut der Jungen an Schultagen durchschnittlich 105 Minuten mit Videospielen verbringen, Mädchen dagegen nur 48 Minuten, die dafür täglich 27 Minuten mehr lesen.  Diese Zeiten unterscheiden sich klar nach Schulformen, d.h. Hauptschüler haben durchschnittlich deutlich höhere Bildschirmzeiten als Gymnasiasten.

Die Studie bietet auch Lösungen für die beobachteten Geschlechtsunterschiede: Wenn Mädchen bewusst und gezielt darin bestärkt werden, dass sie in Mathematik ebenso gut sein können wie Jungen, erzielen sie auch dieselben Leistungen!
Anders herum werden elterliche Aussagen wie „Ach, ich war in Mathe auch immer schlecht“ häufig zur selbsterfüllenden Prophezeiung, weil sie Mutlosigkeit und Resignation vermitteln.
Auf der anderen Seite sollten Jungen mit geeigneten Materialien (auch Zeitschriften, Comics, etc.) zum Lesen animiert werden und ihr Konsum von Videospielen klar reglementiert werden. Vor einigen Tagen berichtete mir eine Mutter, sie habe die Versetzung ihres Sohnes gerettet, indem sie die Playstation zum 50km entfernt wohnenden Papa verfrachtete. 😀

http://www.oecd.org/berlin/presse/gepraegte-verhaltensmuster-begruenden-unterschiedliche-leistungen-von-jungen-und-maedchen.htm

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