AllgemeinAppsElternLehrerSchüler

Was man über WhatsApp wissen sollte

Erklärvideo

=> NEU – Erklärvideo: Was man über WhatsApp wissen sollte

=> Höchste Zeit für den Umstieg: Wire – das bessere WhatsApp

=> Beitrag vom 7.9.2016 zu den AGB-Änderungen von WhatsApp: „Bye bye WhatsApp“

WhatsApp steht wegen seines mangelhaften Datenschutzes seit Jahren in der Kritik, ist aber trotzdem weiterhin der mit Abstand meistgenutzte Messenger. Folgende Fakten sollte man über diese App kennen:

  1. WhatsApp ist ein Messenger (Nachrichtenanwendung), mit dem man Nachrichten an Empfänger senden kann, deren Handynummer man kennt. Neue Kontakte lassen sich nur über deren Mobilfunknummer hinzufügen, andere Möglichkeiten gibt es nicht. Auf der anderen Seite kann dich jeder kontaktieren, der deine Handynummer kennt.
  2. Unerwünschte Kontakte lassen sich blockieren und melden.
  3. Deine Handynummer solltest du auf keinen Fall an Unbekannte herausgeben, z.B. in anderen Apps, Chats oder im Internet, weil andere damit jede Menge unangenehme Dinge (Missbrauch von Bezahldiensten, Bedrohung/Erpressung, Eintrag deiner Nummer auf Schmuddelseiten oder bei Werbediensten) tun können. Aber wenn dich bei WhatsApp jemand ungefragt zu einer Gruppe hinzufügt, kann deine Nummer Fremden bekannt werden!
  4. Bei der Installation wird das gesamte Adressbuch des Mobilgeräts (Smartphone oder Tablet) ausgelesen und an den Server von WhatsApp in den USA gesendet, also auch Daten von Personen (Verwandte, Freunde, Bekannte, Geschäftspartner…), die WhatsApp gar nicht verwenden. Laut deutschem Datenschutzgesetz müsste man all diese Personen eigentlich vorab fragen, ob sie der Übermittlung Ihrer Daten an die Betreiber von WhatsApp zustimmen (wenn man sich rechtlich absichern möchte, lässt man sich diese Zustimmung besser schriftlich geben..). Diese Adressdaten werden von WhatsApp fortwährend aktualisiert. WhatsApp behauptet, dass nur die Telefonnummern übertragen werden, überprüfen lässt sich das nicht.
    Update 28.08.16: In den neuen AGB stimmt der Nutzer ausdrücklich zu, dazu berechtigt zu sein, WhatsApp regelmäßig die Telefonnummern aller seiner Kontakte zur Verfügung zu stellen – das ist nach deutschem Datenschutzrecht unmöglich, es sei denn, man verfügt über die schriftliche Zustimmung all seiner Kontakte. Damit kann man WhatsApp nicht mehr nutzen, ohne vorsätzlich gegen geltendes Recht zu verstoßen!
    => https://www.whatsapp.com/legal/#terms-of-service
    Update 28.04.18: In den wegen der neuen EU-DSGVO aktualisierten AGB heißt es: „Du stellst uns regelmäßig die Telefonnummern von WhatsApp Nutzern und deinen sonstigen Kontakten in deinem Mobiltelefon-Adressbuch zur Verfügung. Du bestätigst, dass du autorisiert bist, uns solche Telefonnummern zur Verfügung zu stellen, damit wir unsere Dienste anbieten können.“ Rechtlich hat sich damit nichts geändert, für Datenschutzverstöße drohen mit der EU-DSGVO aber empfindliche Bußgelder. Details dazu habe ich hier veröffentlicht => Neue WhatsApp-AGB und das Adressbuch
  5. WhatsApp wurde 2014 für 19 Milliarden Dollar von Facebook übernommen, ein klarer Beweis dafür, was persönliche Daten heutzutage wert sind. Facebook hat damit für jeden WhatsApp-Nutzer ca. 40 $ bezahlt!
    UPDATE 27.08.2016: Um zu verhindern, dass Daten aus „WhatsApp-Account-Informationen“ (v.a. die Handynummer) für Werbung auf Facebook genutzt werden, klickt man bei der Meldung zur Bestätigung der neuen AGB auf den Text unter „Zustimmen“ und nimmt dort das Häkchen weg. Facebook gleicht dann zwar trotzdem die WhatsApp-Daten mit seiner Datenbank ab, verwendet sie aber (angeblich) nicht für Werbezwecke. Wer die Facebook-App bzw. den Messenger auf dem Handy verwendet, hat seine Handynummer eh längst an Facebook geliefert, dank der umfangreichen Rechte, die diese Apps auf den Geräten haben.
    Laut den neuen AGB gibt WhatsApp auch Daten wie das Profilbild, die Statusmeldung und die sogenannten Metadaten an Facebook weiter: Das bedeutet, dass Facebook nun weiß, wer wann, wie oft und mit wem über WhatsApp kommuniziert! Damit lässt sich Werbung auf Facebook noch teurer verkaufen, da man nun noch besser weiß, wem man welche Inhalte erfolgversprechend einblenden sollte.
    Die bessere Lösung: WhatsApp löschen und auf einen der unter Punkt 22. genannten sicheren Messenger (Threema, Signal, SIMSme…) umsteigen. Dann muss man allerdings viel Überzeugungsarbeit bei seinen Kontakten leisten.
  6. Zum Thema Datenschutz auf amerikanischen Servern muss man wissen, dass der Patriot Act alle amerikanischen Unternehmen zwingt, US-Bundesbehörden ohne richterliche Genehmigung Zugriff auf ihre Nutzerdaten zu geben! D.h. dass alle Kontaktdaten, Gespräche, Profilfotos, Statusmeldungen und gesendete Dateien auch NSA, CIA und FBI zur Verfügung stehen… Hinweise an die deutsche Polizei über strafbare Inhalte in WhatsApp-Chats kommen immer wieder aus den USA! Dass Chats in WhatsApp tatsächlich Ende-zu-Ende verschlüsselt, also für den Anbieter nicht lesbar sind, darf an dieser Stelle bezweifelt werden.
  7. Es gibt immer mehr Hinweise, dass WhatsApp (und auch die anderen Apps von Facebook) über das Mikrofon permanent mithört und Stichworte herausfiltert, um gezielt Werbung auf Facebook und Instagram einzublenden! Wer sicher gehen will, dass das nicht passiert, sollte der App den Zugriff auf das Mikrofon entziehen. Dann kann man allerdings keine Sprachnachrichten mehr schicken – wobei telefonieren ja eh effizienter ist!
  8. Wichtige Daten wie Passwörter, Bankdaten oder Kreditkartennummern sollten auf keinen Fall über WhatsApp verschickt werden.
  9. Auf iPhones lässt sich der Zugriff von WhatsApp auf das Adressbuch zwar sperren, dann funktioniert WhatsApp aber nicht mehr, weil man Adressaten nicht manuell hinzufügen kann. Bei älteren Androidversionen lässt sich das Adressbuch nur über zusätzliche Sicherheits-Apps wie SRT App Guard (lässt sich in der kostenlosen Version bei 4 Apps anwenden) sperren, mit demselben Effekt wie bei iPhones. Ab Android 6 kann man Apps Berechtigungen auch ohne Zusatzapps entziehen bzw. verweigern.
  10. WhatsApp erhält (wie übrigens auch die Facebook-App und der Facebook Messenger) bei der Installation Zugriff auf fast alle Funktionen deines Handys: Dateien, Fotos, SMS, Kamera, Mikrophon, Standort, Kontakte, Telefon-ID, WLAN, Bluetooth… Sei dir im Klaren, dass du eine perfekte Wanze mit dir herumträgst. Auch das lässt sich mit bei aktuellen Versionen von Android und iOS einschränken.
  11. Update 04.03.17: Laut Tests des Fraunhofer Instituts haben unter Android 70 % von über 16.000 getesten Apps Lese- und Schreibzugriff auf per WhatsApp verschickte Inhalte wie Fotos, Video und Audios! Diese Dateien werden unverschlüsselt im Dateisystem gespeichert und auch automatisch in der Galerie abgelegt. Löscht man sie innerhalb von WhatsApp, bleiben sie in der Galerie weiterhin gespeichert! Das ist keine neue Erkenntnis, Fraunhofer hat nun lediglich nachgewiesen, wie viele Apps Zugriff auf diese Daten haben. Quelle: http://www.aisec.fraunhofer.de
  12. Update: Seit April 2016 sind alle Chats und Telefonate über WhatsApp laut dem Anbieter verschlüsselt, in der App werden entsprechende Hinweise angezeigt. Da der Quelltext der App nicht Open Source ist, lässt sich das allerdings nicht überprüfen. Wie bei Threema lassen sich nun Kontakte auch bei WhatsApp per QR-Code verifizieren.
    (Vor April 2016: Mittlerweile verwendet WhatsApp – zumindest teilweise – eine verschlüsselte Verbindung, diese steht jedoch immer wieder in der Kritik. Aktuelle Details dazu finden sich unter https://www.datenschutzbeauftragter-info.de/whatsapp-und-datenschutz-antworten-auf-die-wichtigsten-fragen/)
  13. Laut AGB von WhatsApp ist die Nutzung des Messengers erst ab 16 Jahren erlaubt. Darüber wird der Nutzer bei der Installation  informiert. Wegen der neuen EU-DSGVO hat WhatsApp das Mindestalter, und damit den Verantwortungsbereich der Eltern, von 13 Jahren wieder auf 16 heraufgesetzt. Details dazu unter => WhatsApp erst ab 16 Jahren erlaubt?
  14. In den AGB sichert sich WhatApp auch alle Rechte an den Profilbildern und Statusmeldungen seiner Nutzer, jedoch nicht an den Nachrichten und anderen versendeten Inhalten. UPDATE 24.05.18: Nach der Übernahme durch Facebook wurde dieser Passus geändert und den Facebook-AGB angepasst (Bild rechts), obwohl die Kommunikation über die App ja *angeblich* verschlüsselt ist!
  15. Neben Textnachrichten können auch Sprachnachrichten, Fotos, Videos, Standortinformationen und Kontakte versendet werden, sowohl an einzelne Empfänger als auch an Gruppen.
  16. Eine WhatsApp-Gruppe kann aus maximal 256 Teilnehmern bestehen. Werde ich einer Gruppe hinzugefügt, der auch Unbekannte angehören, sehen diese meine Handynummer – auch das verstößt gegen das deutsche Datenschutzgesetz. Dass man ungefragt zu Gruppen hinzugefügt wird, lässt sich nur verhindern, indem man es unter „Account – Datenschutz – Gruppen“ jedem einzelnen Kontakt verbietet. Insbesondere für Kinder birgt diese Funktion ein nicht zu unterschätzendes Risiko, wenn Unbekannte dadurch in Wort und Bild mit ihnen Kontakt aufnehmen können. WhatsApp kündigte im Frühjahr 2019 an, diese Funktion auf ein Verfahren mit Einladung umzustellen, bis heute (04.02.20) ist das nicht der Fall.
  17. Inzwischen kann man über WhatsApp auch kostenlose Internet-Telefongespräche führen.
  18. Bedeutung der Häkchen in den Nachrichten: 1 Haken -> Nachricht erfolgreich versendet, 2 Haken -> Nachricht auf dem Gerät des Empfängers angekommen, 2 blaue Haken -> der Empfänger hat die Nachricht gelesen. Diese Lesebestätigung lässt sich unter Einstellungen – Account – Datenschutz abstellen.
  19. In der Voreinstellung kann jeder deiner Kontakte sehen, wann du zuletzt online warst. Das lässt sich über Einstellungen – Account – Datenschutz abschalten, allerdings kannst du den Onlinestatus deiner Kontakte dann auch nicht mehr sehen. An derselben Stelle kannst du auch die Sichtbarkeit deines Profilbilds und deiner Statusmeldung einstellen. Standardmäßig kann jeder, der deine Handynummer kennt, dein Profilbild sehen. Das solltest du ändern. Insbesondere Kinder sollten auf Profilbildern nicht zu erkennen sein!
  20. Über WhatsApp werden zahlreiche Kettenbriefe in Umlauf gebracht („schicke diese Nachricht an soundsoviele Leute, sonst wird…“) die von „WhatsApp wird kostenpflichtig“ über Gruselgeschichten bis zu Todesdrohungen reichen. All diese Nachrichten sind Falschmeldungen (englisch „Hoax“ genannt), die man am besten sofort löscht und auf keinen Fall weiterleitet. Den Absender sollte man umgehend darüber aufklären, welchen Blödsinn er da verschickt hat. Kettenbriefe gibt es als Text- oder Audionachrichten, v.a. letztere können auf Kinder sehr beängstigend und verstörend wirken. Wenn Kinder entgegen den AGB WhatsApp (oder auch andere Messenger) benutzen, müssen sie unbedingt über solche Kettenbriefe aufgeklärt werden. Ist man sich über den Wahrheitsgehalt einer Nachricht unsicher, gibt man zur Klärung den Inhalt einfach in einer Suchmaschine ein.
  21. Bei Gesprächen über WhatsApp oder andere Chat-Apps vergreift man sich schnell mal im Ton, weil man dem anderen nicht gegenübersteht und auch dessen Reaktion nicht sehen kann, und es entstehen leicht Missverständnisse, wenn man Nachrichten nicht richtig liest oder falsch interpretiert. Streitgespräche führt man daher besser nicht über WhatsApp, sondern klärt sie im persönlichen Gespräch. Wenn Gespräche in WhatsApp-Gruppen ausarten, kann das schnell mobbingartige Ausmaße annehmen, wenn einzelne vom Rest der Gruppe angegriffen und beschimpft werden. Bei WhatsApp-Gesprächen sollte man sich ebenso korrekt verhalten wie im persönlichen Gespräch. Wer mitbekommt, dass ein Gruppengespräch ausartet, sollte alle Beteiligten an diesen Grundsatz erinnern.
  22. Wenn man das Gefühl hat, dass eine Auseinandersetzung unter Kindern oder Jugendlichen sich zu Mobbing entwickelt, und man diese Entwicklung nicht selbst stoppen kann, muss man überlegen, ob Erwachsene (Eltern, Lehrer, Schulsozialarbeit) eingeschaltet werden sollten. Das hat nichts mit „Petzen“ zu tun, sondern zeugt von Zivilcourage! Im Gegensatz zu einem „einfachen“ Streit besteht bei Mobbing eine Überzahl auf der Seite der Täter und ein Einzelner (oder eine Minderheit) leidet dauerhaft unter deren Angriffen.
  23. WhatsApp stellt auf seiner Website eine deutsche Liste häufig gestellter Fragen (FAQ) zur Verfügung.
  24. Wer eine sichere Alternative zu WhatsApp sucht, sollte sich Threema ansehen. Der Hersteller sitzt in der Schweiz, die App bietet sehr hohen Datenschutz, wurde von unabhängigen Sicherheitsexperten überprüft und lässt sich auch nur mit der Threema-ID ohne Preisgabe persönlicher Daten und des Adressbuchs nutzen. Sie bietet inzwischen denselben Funktionsumfang wie WhatsApp, läuft inzwischen auf allen Geräten (bei Android ab Version 4.x) und kostet einmalig ca. 3 €, die wirklich gut angelegt sind. Du musst dann nur noch deine Kontakte überzeugen, ebenfalls zu Threema zu wechseln.
    Empfehlenswert sind auch die kostenlosen Open Source MessengerSignal“ (Favorit von Whistleblower Edward Snowden) von Open Whisper Systems und „Wire„. Bei Signal muss allerdings die Handynummer verwendet werden, die dann auch für alle Kontakte sichtbar ist, von daher ist sie für Kinder nur bedingt geeignet. Wire ist ein echter Toptipp für Kinder, da man dafür keinerlei persönliche Daten preisgeben muss und den Messenger auch ohne Smartphone am PC einrichten und nutzen kann!
    Eine weitere sichere Alternative, die vom Funktionsumfang her nachgezogen hat, ist war SIMSME, das kostenlos von der Deutschen Post für iOS, Android und Windows Phone zur Verfügung gestellt wurde und ebenfalls Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bot. Die App wurde von der Brabbler AG übernommen und in Ginlo umbenannt. Die Firma hat Konkurs angemeldet und stellt den Dienst zum 31.12.19 ein!
    https://www.brabbler.ag/de/
    In jedem Fall muss man dann allerdings auch seine Kontakte zum Umstieg auf eine Alternative bewegen und dafür Überzeugungsarbeit gegen die blauäugige „ich hab doch nichts zu verbergen“-Fraktion leisten…
  25. Update 19.09.16: Wer WhatsApp löscht, sollte das übrigens unbedingt direkt in der App unter „Einstellungen – Account löschen“ tun und dann erst die App deinstallieren, sonst bleiben Backups auf WhatsApp-Servern, die evtl. wiederhergestellt werden, wenn man irgendwann seine Handynummer wechselt und jemand, der die alte Nummer bekommt, WhatsApp installiert – und dann die alten Nachrichten auf seinem Handy vorfindet!

Fehlt hier ein wichtiger Aspekt oder gibt es ein inhaltliches Update? Dann schreibe hier einen Kommentar oder eine Nachricht über das Kontaktformular.

64 Gedanken zu „Was man über WhatsApp wissen sollte

  • Günter Steppich

    weitgehende Zustimmung, aber dass WhatsApp laut AGB alle Handydaten auslesen darf, stimmt nicht. Das bezieht sich nur auf die Kontakte.

  • Mit den neusten AGBs holt sich WhatsApg die Genehmigung alle Daten auf dem Handy auszulesen. Somit auch Kontaktdaten und Mails und vermutlich auch alles was sonst noch auf dem Handy ist. Wenn man da widerspricht, lässt sich WA nicht installieren. Ein Schelm ist wer dabei Böses denkt. 😉 Da ich viele Kundendaten auf meinem Handy habe, ist die Installation ein Nogo.

    Was spricht denn gegen Telegram als Alternative? Da sind derzeit ca. 100 Millionen User zu finden. Somit garantiert auch ein paar Leute aus dem eigenen Bekanntenkreis. Ich für meinen Teil habe Signal, Threema und Telegram installiert. Wer alle drei Messenger ablehnt, von denen zwei Stück nichts kosten, outet sich für mich als Ignorant, der nicht an meiner Person interessiert ist. Da habe ich dann ehrlich gesagt auch keinen Verlust. 😉

    Nebenbei bemerkt kann man auch noch mit einem Handy telefonieren .

  • Neffe3

    Ich habe ein ganz einfaches Tastenhandy das seinen Zweck voll und ganz erfüllt. Mittlerweile gibt es doch sehr günstige Minuten und SMS-Flats. Wozu soll man sich dann noch Whats App holen? Schon allein dem Datenschutz wegen wäre mir das viel zu heikel. Wenn man heutzutage neue Kontakte knüpft wird man spätestens im dritten Satz gefragt ob man Whats App hat. Als ob es keine anderen Möglichkeiten gibt miteinander zu kommunizieren. Kranke Welt.

  • Günter Steppich

    Hallo, das kann ich Ihnen leider nicht sagen, das hängt vom Handytyp und vom Betriebssystem ab.
    Ich vermute eher, dass auf dasselbe Adressbuch zugegriffen wird. Ansonsten müssten für die SIM-Cards getrennte Benutzerbereiche angelegt sein.

  • Bettina S.

    Hallo Herr Steppich,vielen Dank für ihre sehr informative Seite.
    Auch ich stehe WhatsApp kritisch gegenüber. Leider war ich mit meiner Überzeugungsarbeit zum Wechsel, bzw. zusätzlicher Installation einens anderen Messengers nicht erfolgreich.
    Ich möchte mir jetzt eine zweite Simkarte (nur für wenige Kontakte) und ein Dualsim Smartphone zulegen.
    Meine Befürchtung ist jedoch…kann WhatsApp trotzdem auf die Kontaktdaten der anderen Simkarte zugreifen? Sie befindet sich ja im gleichen Smartphone!
    Vielen Dank und LG

  • Andre

    Hallo Matthias,
    Freut mich, dass meine Idee mit den zwei Adressbüchern doch Interesse geweckt hat. Ich habe das auf dem iPhone meiner Tochter wie folgt gelöst ( In der Hoffnung, Whatsapp nicht alle Daten zu liefern):
    Das iPhone Adressbuch enthält nur Namen und Handynummern von Whatsapp Teilnehmern. Also alle Feunde, Klassenkameraden usw. mit denen meine Tochter über Whatsapp kommunizieren möchte.
    Ein zweites Adressbuch nutzt meine Tochter über die Web.de Email App. Hier kann ein Adressbuch gepflegt werden, dessen Daten nicht auf dem Handy, sondern auf Web.de Servern gespeichert werden. Man kann Telefonanrufe, SMS und Emails direkt aus dem Adressbuch starten. Ich vermute, das auch andere Anbieter eine solche App anbieten. Bei Web.de gibt es die App auch für Android. Ich gehe mal davon aus, dass Web.de verantwortungsvoller mit den Daten umgeht, wissen tue ich das allerdings nicht.
    Zum Thema Mobbing möchte ich noch ergänzen, dass meine Tochter zum Glück zu keiner Zeit von Aus – oder Abgrenzung durch Freunde und Klassenkameraden betroffen war. Nach ca. 2 Wochen Einsatz von Whatsapp sind die ersten Erfahrungen so, dass es nur selten zu einer “ sinnvollen“ Kommunikation gekommen ist. Gerade die im Vorfeld als so wichtig beschworene Klassengruppe hat sich als überwiegend sinnfrei herausgestellt. Das ist natürlich die Meinung eines Vaters, meine Tochter ist völlig gegenteiliger Meinung ( was auch in Ordnung ist). Die Kommunikation mit einzelnen Kontakten zu Freunden und Bekannten ist hingegen mit Whatsapp gefühlt besser und einfacher geworden. Auch wenn ich ab und an mal über Sinn und Unsinn von Kettenbriefen hinweisen muss. Alles in allem geht es mit entsprechender Kontrolle und Regeln ( bei uns zumindest) ganz gut.

  • Günter Steppich

    Hallo, das ist eine interessante Frage, auf die ich leider keine Antwort kenne. Es müsste ein Adressbuch sein, das kein Konto auf dem Handy anlegt, da WhatsApp die Berechtigung hat, nach Kontakten und Konten auf dem Handy zu suchen.

  • Matthias Zenker

    Hallo, sehr informative Seite! Ich bin auch gerade in Sachen WhatsApp am Recherchieren und möchte nochmal wegen eines parallelen Adressbuchs fragen. Ich würde mir vorstellen, zwei getrennte Adressbücher zu haben, eines mit den Mobilnummern, das dann in Dreiteufels Namen für WhatsApp zugänglich wäre, und eines für andere Daten, z.B. Postadressen, Festnetznummern, etc., das WhatsApp nicht zu sehen bekäme. Gibt es da unter Android eine Möglichkeit?
    Danke für Hinweise!

  • Günter Steppich

    keine Sorge, ich höre mich permanent um, die Kids sagen das selbst. Natürlich gibt es manchmal einen Kommentar, wie bei viele anderen Themen auch, aber Mobbing und Ausgrenzung sind etwas ganz anderes.

  • Katja

    „Mir ist bisher kein Kind bekannt, das ausgegrenzt wird, weil es kein WhatsApp oder kein Smartphone hat. Ausgrenzung hat ganz andere Ursachen. Diese Kinder bekommen eher Mitgefühl, weil sie so “komische” Eltern haben.“
    Ich glaube dann haben Sie sich noch nicht umgehört. Gar kein Smartphone geht überhaupt nicht und selbst wer ein älteres hat bekommt blöde Kommentare bis hin zu Mobbing. Es laufen 14 Jährige mit den neuesten Iphones und Samsung Handys umher, wo ich mich frage „Wer zum Geier kauft den Kindern so ein Gerät? Und WOZU?“ Die Dinger kosten ein Batzen Geld, wo die meisten Kinder gar keine Vorstellung von haben.
    Auch zu der Ausgrenzung muss ich sagen, dass das nicht ganz stimmt. Ich merke es selbst. Leute die man für „Freunde“ hält schreiben einfach nicht, weil eine sms für 19 Cent zu „teuer“ ist und eine Email zu umständlich.Man wird quasi unsichtbar. Auch auf Arbeit haben fast alle Kollegen und versuchen mich zu überreden auch Whatsapp zu installieren. Aber nach Ihrem Artikel hab ich mich wieder besonnen dabei zu bleiben, es nicht zu nutzen. Und mich graut es vor dem Spam an „lustigen“ Bildern, minutenlangen Sprachnachrichten die mir Zeit und Nerven rauben.

  • Günter Steppich

    Mir ist bisher kein Kind bekannt, das ausgegrenzt wird, weil es kein WhatsApp oder kein Smartphone hat. Ausgrenzung hat ganz andere Ursachen. Diese Kinder bekommen eher Mitgefühl, weil sie so „komische“ Eltern haben 😉
    Wenn Ihnen jemand sagt, er habe nix zu verbergen, fragen Sie ihn nach seiner E-Mail-Adresse, Amazonkonto, Facbookkonto etc. und den Passwörtern dazu! Bitten Sie die Person, Ihnen ihr Handy samt Bildschirmsperre zu geben, damit sie mal in Ruhe durch die Fotos und Nachrichten stöbern können.

  • Andre

    Das stimmt natürlich. Es ist halt immer nur ein Kompromiss, um die Nachteile von solchen „sozialen“ Medien möglichst gering zu halten. Zumal, wenn man einen Teenager zu Hause hat, der als einziger!! in der Klasse kein Whatsapp nutzt. Threema als alternatve einzuführen ist kläglich gescheitert. Argument (der Eltern) war durchweg „Ich hab ja nix zu verbergen“ Heutzutage können Kinder ausgegrenzt werden ( was bei uns zum Glück noch nicht der Fall ist), wenn sie kein Whatsapp nutzen. Also ist es letztlich ein Einknicken vor der Macht der großen Internetkonzerne.

  • Günter Steppich

    Schöne Idee, aber vor der Installation von WhatsApp weiß man ja noch gar nicht, welche der Kontakte WhatsApp benutzen, das bringt erst der Abgleich durch WhatsApp zutage, und damit sind alle Kontakte in Kalifornien. Es ist grundsätzlich kein datenschutztaugliches Konzept, die Benutzerverwaltung eines Messengers auf der unverschlüsselten Telefonnummer aufzubauen, weil z.B. durch die Gruppenfunktion unkontrolliert Handynummern an evtl. Unbekannte weiter gegeben werden. Das machen Threema und Wire deutlich besser. Und wenn ich einen Teil meiner Kontakte in eine andere App auslagere, kann ich diese für Mail und Anrufe nur sehr umständlich nutzen.

  • Andre

    Vielleicht würde es ja Sinn machen, die Adressen, die man nicht nach Whatsapp übertragen möchte, in einer extra App zu verwalten. Z.b. die App eines Mailproviders (bei mir Web.de). Die App iOS Kontakte würde dann nur die Adressen enthalten, die ohnehin in Whatsapp aktiv sind. Damit könnte man doch verhindern, dass Whatsapp auf alle mein Kontaktdaten zugreift, oder? Es entsteht natürlich ein erhöhter Pflegeaufwand.
    Kann ich nach Installation und Registrierung von Whatsapp auf dem iPhone alle Zugriffsberechtungen wieder deaktivieren (auf Bilder, Ortungsfunktion, kalender etc.) und Whatsapp trotzdem nutzen?

  • Günter Steppich

    Mir ist keine Möglichkeit bekannt, den Zugriff auf bestimmte Ordner einzuschränken. Ein Zweithandy bringt wenig, da darauf ja auch dieselben Kontaktdaten sein müssen, und genau das sind ja die kritischen Daten.

  • Dagi

    Danke für die umfassenden Infos. Eigentlich sollte ich weiterhin Abstand von diesen Diensten nehmen. Alle meine Verwandten, Freunde haben jedoch WhatsApp und drängen mich das auch zu verwenden. Mich stört der umfassende Zufriff auf die Daten auf meinem Mobile.
    2 Fragen dazu – bei Android:
    Kann man z.B. für Kontakte, Bilder „Zusatz-/Parallelordner“ anlegen, welche dann von WhatsApp nicht eingesehen werden können? Ich kann ja z.B. die Kontakte wahlweise auf der Sim oder am Handyspeicher deponieren. Geht da was?
    Kann man mit einem DualSimHandy solche Parallelordner anlegen und bestimmen, auf welche WhatsApp zugreifen darf?
    Eine Möglichkeit wäre dann noch, ein zweites „WhatsApp Handy“ zu nehmen, auf dem nur die allernotwendigsten Daten sind.

  • Ganz tolle und wertvolle Informationen. DANKE! Ich werde immer wieder vorwurfsvoll gefragt warum ich nicht bei whatsapp oder facebook bin. Jetzt weiß ich, dass ich dabei bleiben werde. Es lohnt sich nicht…

  • Schimy

    Ich kann den Anmerkungen von „EmaNymton“ vollkommen zustimmen.

    Kostenlose XMPP-Adresse bei http://www.jabber.de angelegt und die App „Conversations“ (https://conversations.im/) für Android (kostenlos bei f-droid) installiert. Läuft alles prima incl. Verschlüsselung etc.

    Das Prob. mit den „fehlenden“ Kontakten habe ich auch … ist egal. Wichtig ist, dass man gehbare Alternativen vorzeigen und vorleben kann!

    Danke für die vielen Infos auf der Seite … werde wohl noch öfters vorbeischauen und weiter Infos und Argumente für die dringend notwendige Überzeugungsarbeit „vor Ort“ zu sammeln.

    Grüße aus Köln

  • Günter Steppich

    iOS ist ein Betriebssystem und hat damit Vollzugriff auf das Handy. Allerdings verschlüsselt es die Daten und Apple weigert sich, den Behörden einen Zugang zu geben. WhatsApp verfügt zwar inzwischen über Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, speichert aber die Metadaten, d.h. wer hat mit wem kommuniziert.

  • Jakob

    Wenn man z.B. iO und gleichzeitig Wahts App auf’m Handy hat, werden dann auch die Daten „geklaut“?
    P.s. den Satz „die NSA bekommt meine Daten eh!“ bekommt sehr häufig bei diesem Theman zu hören und er stimmt nicht, da wir es diesen Abhör diensten es nicht zu einfach machen sollten. Und es unser Recht ist (Deutsche Verfassung). Nur so ein kleiner Tipp falls ein Elternteil das zu hören bekommt 😉

  • Günter Steppich

    Viber ist wegen seines mangelhaften Datenschutzes in der Kritik, einfach mal nach „viber datenschutz“ googlen.
    Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ist ebenfalls nicht vorhanden.
    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Viber

  • Udo Schimpf

    Hallo.
    Wie ist denn Viber in diesem Zusammenhang einzuordnen?

  • Günter Steppich

    Danke, da hätte ich nichts dagegen 😉

  • otsch

    Das sollte auf den Lehrplan aller Schulen in Deutschland

  • Danke für die infos.

  • Günter Steppich

    Wie gesagt, es kommt auf die Vertrauenswürdigkeit des Anbieters an, und da liegen US-Firmen weit hinter Europäern, insbesondere Deutschland mit dem weltweit höchsten Datenschutzstandard. Grundsätzlich gibt es aber im Internet keine 100%ige Sicherheit.

  • Also kann man eigentlich auch sagen das kein Messenger sicher is da alle zugriff auf die eigenen dateien haben,oder?

  • Günter Steppich

    Jeder Messenger benötigt diese Rechte, sonst kannst du keine Dateien damit verschicken. Die Frage ist halt, welchem Anbieter du vertraust. Signal ist eine vertrauenswürdige Alternative, weil Open Source.

  • Wahnsinn eigentlich,oder? Ne Alternative?

  • Günter Steppich

    Genau das besagt die Berechtigung. Threema darf das übrigens auch.

  • Metadaten. Habe threema im gebrauch und überlege halt auf whatsapp zu wechseln. Habe vor geraumer Zeit mal gelesen das die auf alles was im speicher is wie zb. Fotos und dokumente von mir. Kannmir das aber nicht wirklich vorstellen.

  • Günter Steppich

    Das siehst du in den Berechtigungen: „Inhalt des USB-Speichers ändern/löschen. Inhalt vom externen Speichergerät lesen.“ Was meinst du mit „meta“?

  • Hat whatsapp auch auf den internen sowie sd-speicher zugriff? Oder nur☺ meta und telefonbuch?

  • EmaNymton

    Hallo Günter,
    wie geschrieben gibt es ChatSecure für iOS und Android und Pidgin für alle Desktop-System. Eine gute Übersicht für mobile Apps findet man hier:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_mobilen_Instant-Messengern
    Ob es alle Funktionen von Whatsapp abdeckt kann ich nicht sagen (da ich es selbst nicht nutze), Gruppenchats und das Senden von Medien sollten aber die meisten beherrschen.

  • Günter Steppich

    Hallo Boris,

    danke für den ausführlichen Kommentar, dazu ein paar Anmerkungen:
    Threema kostet 2 €, aber SIMSME ist kostenlos.
    Die Gedanken zu Open Source finde ich absolut richtig, der Quelltext von Threema wurde immerhin kürzlich von einer Expertengruppe gecheckt und positiv bewertet.
    Ich habe hier nur Alternativen aufgeführt, die von der Funktionalität her mit WhatsApp mithalten können. Gibt es eine Jabber-App, die das kann und auf allen Plattformen verfügbar ist? Was kann man Schülern da konkret empfehlen?

    Schöne Grüße, Günter Steppich

  • EmaNymton

    Hallo Herr Steppich,
    ich bin auf ihre Seite gestoßen, da ich selbst vorhabe einen Informationsabend bzgl. Messenger für unsere Schule abzuhalten.
    Vielen Dank für ihre Seite, ich werde sie auf dem Info-Abend lobend erwähnen und zur weiteren Lektüre empfehlen.

    Allerdings habe ich noch eine Ergänzung zu ihren aufgeführten Alternativen Threema und SIMSME. Diese Messenger gehen zwar in die richtige Richtung, indem sie wohl Ende-zu-Ende-Verschlüsselung verwenden, allerdings beheben sie grundsätzliche Probleme immer noch nicht. Es gibt im wesentlichen drei Gründe gegen eine Nutzung:

    1) Die Messenger sind nicht kostenlos: Ich bin da ganz bei Ihnen, dass man diese 2€ aufbringen sollte, wenn einem seine Privatspähre wichtig ist. Leider sieht das der Großteil der Nutzer nicht so. Aus diesem Grund ist es schwer, andere dazu zu bewegen in das geschlossene Netzwerk von Threema oder SIMSME zu wechseln und da haben wir das Henne-Ei-Problem: Wo keine Nutzer sind, brauche ich nicht hinwechseln, also erhöht sich die Nutzerzahl nicht signifikant, ich bleibe also zwangsweise bei dem Netzwerk mit der größten Nutzeranzahl, im Moment halt Whatsapp. Der Kostenfaktor ist leider ein nicht zu unterschätzender Faktor, der u.a. den Erfolg von Whatsapp ausmacht. Und viele haben immer noch nicht begriffen, dass man bei kostenlosen Diensten immer mit seinen Daten bezahlt.

    2) Die Quelltexte der Messenger sind nicht einsehbar: Threema und SIMSME sind beide closed source, d.h. ich (oder andere Programmierer) können nicht prüfen, ob das Programm das macht, was es soll, oder ob vielleicht Fehler im Programm stecken, die z.B. die Verschlüsselung angreifbar macht oder gewollt Daten erhebt, über die ich vielleicht nichts weiß. Ich will niemandem etwas unterstellen, aber ich muss hier Vertrauen aufbringen, was gerade bei gewinnorientierten Unternehmen schwer fällt. Auch ein Code Review wie bei Threema ist hier nur bedingt hilfreich, da ich bereits nach dem nächsten Update Codeänderungen habe. Ich vertraue da lieber jemandem, der seinen Quellcode offenlegt und sagt: „Jeder kann prüfen, was im Quelltext drin steht.“

    3) Beide Messenger verwenden eine zentrale Struktur: Jedes Kommunikationsnetzwerk der Messenger ist in sich geschlossen. Ich binde mich also an einen Anbieter und ein Netzwerk. Sollte dieser Anbieter einmal ausfallen oder gar (wie im Fall von Whatsapp) von einem größeren Konzern aufgekauft werden, kann ich nicht mehr entscheiden, wo meine Daten hinwandern.

    Die Konsequenz wäre also eine Kommunikationplattform, die frei und open source ist, dezentral funktioniert und verschlüsseln kann. Gibt es nicht? Doch, gibt es, nennt sich XMPP/Jabber. Das ist ein offenes Protokoll, dass jeder einsehen kann. Jeder technisch versierte Nuzter kann sogar seinen eignen Jabber-Server aufsetzen, der die Kommunikation für seinen Freundeskreis abwickelt. Die Jabber-Server leiten untereinander die Nachrichten weiter, so dass ich mir meinen eigenen Jabber-Server auswählen kann, wenn ich nicht selbst einen betreiben will. Ich nutze den Jabber-Server vom CCC, weil ich denen mehr Vertrauen entgegenbringe als anderen. Ein weiterer Vorteil ist die Verfügbarkeit für fast alle Plattformen, sowohl Desktop (z.B. Pidgin) als auch mobil (z.B. ChatSecure). Verschlüsselung ist mit OTR (off the record) auch möglich. Ich empfehle hier einfach mal die Lektüre von z.B. http://www.einfachjabber.de/ , dort ist alles ganz gut bereits zusammengefasst.

    Der einzige Nachteil gegenüber konventionellen Messengern ist, dass man sich eine ID anlegen muss, ähnlich wie eine E-Mail-Adresse. Diese muss mit den Kommunikationspartnern ausgetauscht werden. Dieser Aufwand von max. 10 Minuten ist leider für viele Nutzer schon ein unüberwindbares Hinderniss. Für mich ist dieser Nachteil sogar eher ein Vorteil, da ich nicht meine Telefonnummer mitteilen muss, ich kann mir anonym eine ID erzeugen und diese mit meinen Freunden tauschen.

    Leider ist diese Möglichkeit vielen gar nicht bekannt, deswegen würde ich Sie bitten Jabber/XMPP mit in die Auflistung von Alternativen aufzunehmen.

    Wer es gerne bequem hat, kann auch noch für iOS und Android die App „Signal“ verwenden. Die ist open source, benutzt eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, ist aber leider im Moment noch ein geschlossenes Netzwerk, erfüllt also 2 von 3 Kriterien, was aber immer noch besser als Threema und SIMSME ist.

    Mit freundlichem Gruß
    ein besorgter Kollege 😉

  • Pingback: Kritik an Whatsapp – Digitale Lebensretter

  • Herzog

    Die schläuere Variante zu WhatsApp ist io von Swisscom. Die App liefert folgende Funktionen:
    – Gratis telefonieren
    – telefonieren/SMS auf beliebige Nummern (kostenpflichtig, wenn man nicht Swisscom Kunde ist, sonst gratis)
    – Messenger/Chat
    – Videotelefonie
    – Video Chat
    Die App ist kostenlos und sicher (End2End verschlüsselt). Die Kontaktdaten werden nicht missbraucht.
    http://www.swisscom.com/io

  • Nellata

    Ich bin Threema-Nutzer der ersten Stunde und sehr zufrieden. Whatsapp hatte ich davor genutzt und wegen der Sicherheitsrisiken dann deinstalliert. Meine Kinder konnte ich nur überzeugen, die App Threema zu installieren, indem ich sie bezahlt habe. Ich kann ehrlich gesagt nicht verstehen, warum es keine kostenlose Probezeit wie bei WA Heinz. Leider habe ich in der ganzen Zeit niemandem sonst überzeugen können, Threema ebenfalls zu installieren, sodass ich kaum Kontakte habe. Sehr schade. Überlege deshalb schon, whatsapp wieder zu installieren….

  • Pingback: BibSonomy :: url :: Was man über WhatsApp wissen sollte | medien-sicher.de

  • Günter Steppich

    klar, man kann beliebig viele Messenger installieren

  • Verena Wagner

    Wenn man sich selber für z.B. SIMSME entscheiden würde, könnte mein Gegenüber sich diese App + WhatsApp aufs Handy laden. Sprich weiter sein WhatsApp nutzen und mit mir über S… kommunizieren.

  • Wing

    Danke! Bin jetzt doch etwas beruhigter.

  • Günter Steppich

    Hallo, nur unter bestimmten Umständen, die ich hier nicht genauer erklären möchte, kann in einem unverschlüsselten, offenen WLAN (also eines, das man ohne Passwort nutzen kann) dein WhatsApp-Account übernommen werden, wenn sich jemand technisch sehr gut auskennt. Der Account funktionert dann auf deinem Handy nicht mehr und du wirst aufgefordert, einen neuen Code per SMS anzufordern. Meines Wissens muss der Täter inzwischen sogar dein Handy in die Finger bekommen, um den Account zu übernehmen. Wenn er das schafft, kann er deine Nachrichten aber auch ohne Hacking lesen, vorausgesetzt er knackt deine Bildschirmsperre oder du hast keine 😉
    Mir ist aber kein solcher Fall bekannt.

  • Wing

    Kann mein WhatsApp-Account geknackt werden, so dass andere meine Mitteilungen lesen können?

  • Günter Steppich

    Danke für diese Rückmeldung! 🙂 Sie müssen die Freunde ihrer Tochter dann aber auch mitschleppen 😉
    Mit SIMSme haben Sie da bessere Aussichten, das kostet nichts.

  • Kim Berger

    Als Vater einer 14-Jährigen Whatsapp-Userin hat mich dieser Beitrag bei allen Aspekten komplett informiert. Vielen Dank. Ich werde sie zu Threema schleppen ;-))

  • Pingback: Gegen Telefon-Ping-Pong

  • Pingback: Linkliste | KB Medienpädagogik

  • Pingback: Was man über WhatsApp wissen sollte | Gutenbergschule Wiesbaden

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Spamschutz * Das Zeitlimit ist abgelaufen. Bitte laden Sie die Spamschutzrechnung neu.