Eltern

Jugendmedienschutz, Medienerziehung, Aufsichtspflicht

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97% der Erziehungsberechtigten meinen: „Medienerziehung ist Sache der Eltern.“
Aber…

  • 35% interessieren sich für die neuen Medien
  • 40% kümmern sich wenig bis gar nicht
  • 80% der Schüler sagen: „Meine Eltern haben keine Ahnung von Computern!“

Wie inzwischen auch Gerichtsurteile bestätigen, sind die Eltern Minderjähriger grundsätzlich für alles verantwortlich, was diese mit ihren Computern anstellen. Sie haben eine „Belehrungs- und Prüfungspflicht“. Dies betrifft Online-Aktivitäten wie illegale Tauschbörsen, Mobbing, Pornoseiten, Seiten mit extremistischen und Gewalt verherrlichenden Inhalten genauso wie Computerspiele, die gesetzlichen Altersbeschränkungen unterliegen. Bei manchen Internetversendern können Kinder und Jugendliche mit eigenem Taschengeldkonto beispielsweise indizierte Spiele oder Filme kaufen, ohne dass eine wirkungsvolle Alterskontrolle stattfindet. Das WWW ist ein weltweites Datennetz, das sich weitgehend den deutschen Jugendschutzgesetzen entzieht. Pornographie, Gewaltdarstellungen und Extremismus jeder Art – um nur die schlimmsten Auswüchse zu nennen – finden sich an jeder Ecke, mindestens 20% aller Internetseiten sind Pornoseiten!
Wer Kindern einen Rechner mit Onlinezugang zur Verfügung stellt, muss daher einerseits Medienerziehung leisten und über Regeln, Risken und Gefahren aufklären, andererseits aber auch ein Mindestmaß an Kontrolle über die Computeraktivitäten des Nachwuchses behalten. Schon deswegen sollten die Benutzerkonten der Kinder nicht mit Administratorrechten ausgestattet werden, damit diese nicht unkontrolliert problematische Programme installieren können. Die Passwörter der Eltern sollten den Kindern nicht bekannt sein, auch wenn es manchem lästig sein mag, bei jeder Installation helfen zu müssen. Auch über die von den Kindern besuchten Internetseiten sollte man regelmäßig informiert sein. Es gibt eine ganze Reihe von Jugendschutzprogrammen (z.B. www.salfeld.de, www.surf-sitter.de) auf dem Markt, die sowohl Inhalte als auch den zeitlichen Umfang der Computeraktivitäten beschränken, und zum Teil sogar Berichte per Email an Eltern verschicken. Allerdings gibt es keinen perfekten Inhaltsfilter und ein Übermaß an Überwachung beschädigt zum einen das Vertrauensverhältnis und fördert zum anderen Umgehungsstrategien. Als Hardwarelösung bieten etwa die Fritz!Box Router der Firma AVM die Möglichkeit Internet-Zeitkontingente für bestimmte Rechner oder Benutzer einzurichten.
Wichtiger als Kontrollen und Verbote sind daher Aufklärung und Erziehung zu vernünftigem und vorsichtigem Umgang mit dem Medium. Wenn Kinder negative Erfahrungen mit dem Netz machen, müssen die Eltern als vertrauensvolle Ansprechpartner zur Verfügung stehen. Viele Kinder wenden sich aber aus Angst vor Verboten nicht an ihre Eltern und werden so mit übelsten Erlebnissen allein gelassen.
Das Internet verändert sich täglich, bekannte Risiken verschwinden (z.B. durch Sicherheitsupdates der Hersteller oder Gesetzesänderungen), neue Gefahren entstehen. Nur mit einer guten Portion grundsätzlicher Skepsis und unter Beachtung des Mottos „Denk nach bevor du klickst!“ lässt sich das Medium auf Dauer einigermaßen sicher beherrschen.

2 Gedanken zu „Jugendmedienschutz, Medienerziehung, Aufsichtspflicht

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