Medienerziehung ist nervig und stressig – und lässt sich nicht outsourcen!
Wenn jemand nach meinem Elternabend meint, meine Tipps zur Medienerziehung seien unrealistisch, Eltern kämen gegen den medialen und den kindlichen Druck gar nicht mehr an und die Schule müsse mehr präventiv machen, ist die Kernbotschaft leider nicht ansatzweise angekommen: Eltern können dieses herausfordernde Thema nicht einfach an die Schule „outsourcen“.
Wir können in der Schule mit den Kids über Themen wie Cybermobbing, Sexting, Cybergrooming, Privatsphäre etc. sprechen, vorausgesetzt eine Lehrkraft kennt sich damit aus und bekommt irgendwie Zeit dafür – denn es gibt aktuell weder ein Studienfach noch ein Unterrichtsfach.
Aber alle wichtigen Entscheidungen liegen glasklar bei den Eltern und lassen sich nicht abtreten: Ausstattung, Begleitung, Regeln und deren Einhaltung, altersgerechte Einschränkung der Geräte, Kontrolle. Das ist nervig und anstrengend und Smartphones haben das auf einen neuen Level gehoben.
Aber wenn Eltern keine Lust haben, sich mit ihren Kindern auch mal auseinanderzusetzen und unpopuläre Entscheidungen zu treffen, zahlen die Kinder den Preis!
Aber wenn Eltern keine Lust haben, sich mit ihren Kindern auch mal auseinanderzusetzen und unpopuläre Entscheidungen zu treffen, zahlen die Kinder den Preis!
Beispiel: Natürlich spreche ich mit unseren Fünftklässlern auch darüber, warum es für sie schlecht ist, das Handy über Nacht mit im Zimmer zu haben. Aber wie viele Kinder werden diesen Ratschlag umsetzen und sich gegen die Faszination Smartphone wehren können? Ich kenne solche Kinder nicht…
Und deswegen müssen Eltern ihrem Kind entspannt sagen: Ich mag dich und DESWEGEN geht dein Handy nachts nicht mit ins Zimmer
Aber klar, wenn man jahrelang versucht hat, mit seinen Kindern „auf Augenhöhe“ und im Bester-Freund-Modus umzugehen und dann merkt, dass man ein Erziehungskonzept braucht, dass die Kinder vor sich selbst und insbesondere vor anderen schützt, ist das ein extrem schwieriger Richtungswechsel!