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Computersucht – eine Krankheit!

Computernutzung kann zur Sucht werden und so weit führen, dass die Betroffenen kaum noch am „richtigen“ Leben teilnehmen.

Laut einer aktuellen Studie spielen z.B. 22% der männlichen 9.Klässler mehr als 4 Stunden täglich am Computer. Nach einer Onlinestudie der Uni Koblenz-Landau aus 2008 sind 11% aller befragten Jugendlichen computersüchtig. An der Spitze der Spiele mit Suchtfaktor steht dabei das Onlinespiel „World of Warcraft“, das schon ab 12 Jahren freigegeben ist!

Mehr als 5 Stunden PC-Nutzung mit steigender Tendenz, ständiger Stress mit den Eltern deswegen, nachlassende schulische Leistungen, Desinteresse an anderen Aktivitäten, Überwiegen von Onlinekontakten gegenüber realen sowie nervöses, gereiztes oder depressives Verhalten bei längerer PC-Abstinenz sind Anzeichen für eine solche Sucht.

Aus einem aktuellen Flyer des KFN zur Computerspielsucht stammen folgende Fragen:

  • Ist Dir Computerspielen wichtiger als Schlafen?
  • Kannst Du mit dem Computerspielen oft nicht aufhören, selbst wenn Du es willst?
  • Vernachlässigst Du Deine Freunde, Deine Familie, die Schule oder die Ausbildung wegen eines Computerspiels?
  • Dreht sich in Deinem Leben eigentlich alles ums Computerspielen?
  • Und, wie fühlt sich das an?

Warum werden Jugendliche computersüchtig?

Weil sie im Spiel Dinge finden und erleben, die ihnen im realen Leben fehlen:

  • Klare Regeln und Strukturen
  • Selbständigkeit
  • Fähigkeiten und Fertigkeiten
  • Spannung und Abenteuer
  • Erreichbare Ziele à Erfolg & Anerkennung
  • Vorbilder

Es sind keine starken, selbstbewussten, kommunikativen Typen, die computersüchtig werden. Es sind vor allem Jungen mit familiären und schulischen Problemen, die auch keinen echten Freundeskreis als Rückhalt haben.

Sowohl Vernachlässigung als auch Verwöhnung tragen dazu bei, auch in Kombination, wenn Eltern versuchen, Abwesenheit und fehlende Aufmerksamkeit mit materiellen Dingen zu kompensieren. Es wäre allerdings zu simpel, und unfair, Eltern pauschal die Schuld an der Computersucht ihrer Kinder zu geben. Unsere Gesellschafts- und Wirtschaftsstruktur zwingt immer mehr Eltern, sich so intensiv um den Lebensunterhalt zu bemühen, dass die Kinde rzu kurz kommen, insbesondere Alleinerziehende, die nicht genug Unterstützung finden. Auf der anderen Seite sind manche Eltern so mit ihrer eigenen Selbstverwirklichung beschäftigt, dass sie Probleme ihrer Kinder nicht wahrnehmen oder ignorieren.

Informationen und Hilfen dazu gibt es z.B. unter http://www.servicebureau.de/publication.php

oder http://www.rollenspielsucht.de/

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