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Handyausstattung der Fünftklässler an der Gutenbergschule Wiesbaden

Anfang Dezember 2016 hatte ich über das Staatliche Schulamt in Wiesbaden einen Smartphone-Elternbrief an alle Grundschulen in Wiesbaden und dem Rheingau-Taunus-Kreis verteilt, den wir an der Gutenbergschule schon seit 4 Jahren bereits vor den Sommerferien an die Eltern unserer kommenden Fünftklässler verschicken.

Nachdem die Zahl der Smartphonebesitzer in dieser Altersklasse in den letzten Jahren stetig zugenommen hatte, zeigte meine heutige Umfrage in den fünf Klassen eine erfreuliche Trendwende:

Von 154 Kindern besitzen…

Kein Handy: 21 % (2016: 12 %)

Tastenhandy: 28 % (2016: 29 %)

Smartphone: 51 % (2016: 59 %)

Mit mobilem Internet: 20 % (2016: 23 %)

Das Smartphone über Nacht mit ins Kinderzimmer nehmen dürfen 27 % (2016: 46,4 %)

Nutzung sozialer Netzwerke/Messenger: Facebook 1,3 % (2 Kinder, 2016: 4,8 %), WhatsApp 39 % (2016: 48%), Instagram 7,8 % (2016: 10,7 %), Snapchat 13 % (2016: 17,3 %), Musical.ly 11 % (2016: nicht erhoben).

Am dritten Schultag gibt es noch in keiner Klasse eine WhatsApp-Klassengruppe. Ich habe den Kindern heute deutlich gemacht, dass wir Klassenchats in dieser Altersgruppe für keine gute Idee halten, dennoch haben wir vorbeugend allgemeine Chatregeln besprochen, die wir aus den bisherigen Chaterfahrungen der Kinder abgeleitet haben: Was habt ihr erlebt, was ging schief, wie reagiert man richtig, was ist erlaubt/verboten?

Die Umfrage und die Chatregeln nahmen ca. 20 Minuten in Anspruch.

Dabei ging es um Ausdrucksweise und Inhalte, Verhalten bei Streitigkeiten und Mobbing (was ist der Unterschied?), Kettenbriefe, Aufnahmen von anderen, etc.

In Kürze gibt es für alle Fünftklässler gemeinsam einen Vortrag von mir in der Aula zum Thema „Was müssen Fünftklässler über das Internet wissen?“ Dabei wird es um die Basics von Privatsphäre & Datenschutz, Schutz vor sexuelle Belästigung, Cybermobbing, Videospiele, Falschmeldungen, Downloads, Kostenfallen, Urheberrecht und Schadsoftware gehen. Anschließend besuche ich jede Klasse noch einmal für eine Unterrichtsstunde, um Fragen zum Vortrag zu klären und die zahlreichen Geschichten zu hören, die die Kinder zu diesem Thema zu erzählen haben. Mit diesem Paket haben wir in den letzten Jahren erreicht, dass es in der Unterstufe kaum nennenswerte Vorfälle in Sachen Smartphones/Soziale Netzwerke gab.

Es bleibt aber weiterhin spannend. Ich werde auch die Handyausstattung an den 54 anderen weiterführenden Schulen im Schulamtsbereich abfragen, um einen Überblick zu erhalten, ob der Elternbrief flächendeckend gewirkt hat, und um bei Elternabenden hoffentlich das „alle haben das“-Argument widerlegen zu können… 🙂

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