Erklärvideo: OneNote, Teams und das Kursnotizbuch
Nach dem Tutorial zu Microsoft Teams folgt nun der zweite Teil. Hier geht es um die Integration von OneNote in Teams, die Arbeit mit einem Kursnotizbuch und die Verknüpfung von Teams und OneNote bei der Erstellung, Verteilung und Korrektur von Aufgaben.
Dieses Video ist primär auf Lehrkräfte ausgerichtet, die sich in das Thema einarbeiten wollen/sollen/müssen, hilft aber auch SchülerInnen und Eltern die Software besser zu verstehen.
Die Funktionalität von Office365 ist beeindruckend, in Sachen Datenschutz ist die Software allerdings umstritten. Der Hessische Datenschutzbeauftragte hat die Lernplattform im Sommer 2019 nach Gesprächen mit Microsoft unter Vorbehalt erlaubt. Die Server für die Schulangebote stehen auf EU-Boden, Schul-Admins können oder besser sollten unbedingt das System so einstellen, dass Nutzungsdaten nur anonymisiert übertragen werden. Die Voreinstellungen sind, wie üblich bei US-Anbietern, nicht auf Datenschutz, sondern auf Datensammlung ausgerichtet.
keine Ursache! 🙂
Ich glaube, damit habe ich alles, was mich in diesem Zusammenhang gerade umtreibt, zur Sprache gebracht!
Vielen Dank noch einmal, dass Sie alles so gründlich und erhellend beantwortet haben, das ist außerordentlich hilfreich!
1. Das sehe ich schon immer kritisch, wir thematisieren das beim Einstieg in MS Office mit Eltern und SchülerInnen. Allerdings ist das kein exklusives Thema der Schulen, MS ist ja auch im Arbeitsmarkt und im privaten Bereich der unangefochtene Marktführer. Ich persönlich speichere meine eigenen Office-Dateien konsequent offline bzw. in meiner eigenen Cloud (OwnCloud).
2. Kann ich nicht einschätzen, ich hoffe aber, dass sich die Schulcloud zu einer echten Alternative entwickelt. Bisher haben dort wir unsere 5./6.-Klässler eingepflegt, die mit Office365 auch noch überfordert wären.
3. NoGo! Das finden Sie auch überall hier auf meiner Website.
keine Ahnung!
Äh, sorry, ich meinte vier Fragen:
Sind aus Ihrer Sicht mit dem Update auf Version 5.0 die Probleme bei zoom behoben?
Vielen Dank, dass Sie sich bei allem anderen, was zurzeit für alle Lehrerinnen und Lehrer ansteht, wieder so viel Zeit für Antworten auf meine Fragen genommen haben! Mein diesbezüglich schlechtes Gewissen, zu nerven, beruhige ich damit, dass Sie mit diesen Antworten auf allgemein vielfach zu hörende Kritik reagieren und diese so sicher auch für viele andere Leserinnen und Leser interessant sein mögen.
So erlaube ich mir, noch drei Fragen zu stellen:
Wie stehen Sie zur Kommerzialisierung der Schulen, die durch die Nutzung von Microsoft-Software ja auch weiter voran getrieben wird?
Was halten Sie im Zusammenhang mit der deutschen Schulcloud von einer möglichen Einbeziehung der Developers For Future, die ja vielleicht bei der Verbesserung von Nextcloud mithelfen könnten?
Wie stellen Sie sich zur nach wie vor vielfach zwischen LehrerInnen und SchülerInnen stattfindenden Kommunikation via WhatsApp?
Vielen Dank für Ihre Geduld!
Dateiaustausch in Teams erfolgt über OneDrive. NextCloud hat keinen auch nur ansatzweise vergleichbaren Funktionsumfang.
Wir können die Kids auch nicht mit 5 unterschiedlichen Freewaretools konfrontieren, die verirren sich schon innerhalb Office365 immer wieder, finden ihre Aufgaben nicht oder vergessen, wo/wie sie diese hochladen sollen.
Die Kinder haben eine E-Mail-Adresse, die können sie natürlich auch außerhalb von Office überall nutzen – das sollen sie nicht, das lässt sich aber nicht kontrollieren. Mit der Anmeldung bei Office können sie auch alle Komponenten nutzen. Das lässt sich einschränken, ist aus unserer Sicht aber nicht sinnvoll. Was wir z.B. abgeschaltet haben, ist die Aufzeichung von Video- und Audiochats.
Ich brauche auch keine verschlüsselten Videochats, wichtig ist mir dagegen, dass sich keine Fremden reinhacken können, wie zuletzt bei Zoom.
Wenn man mitbekommt, welche Probleme v.a. jüngere SchülerInnen schon im grundlegenden Umgang mit PW haben, braucht man ein 2-Faktor gar nicht zu denken, und diese Accounts sind auch nicht so sensibel, dass das nötig wäre.
Danke für Ihre erhellende Auskunft!
Dass bei Ihnen unter Teams keine entsprechenden Daten verfügbar sind, war für mich ehrlich gesagt auch von vorneherein gar nicht die Frage 😉
Klar, dass MS immer noch besser als Zoom und WhatsApp ist (soweit wir Normalsterbliche das beurteilen können).
Haben Sie Überblick über die Funktionalität einer eigenen Nextcloud? Im Medienzentrum RTK gibt es die für die Grundschulen. Moodle, ja, ja…
Mit der Digitalisierung in D und EU haben Sie natürlich völlig Recht.
Interessant fand ich die Nachricht auf Golem (https://www.golem.de/news/videokonferenzen-jitsi-und-chrome-arbeiten-an-ende-zu-ende-verschluesselung-2004-147860.html)
Danach wäre ja bisher kein bezahlbares Videotool wirklich Ende-zu-Ende verschlüsselt (tixeo bietet das laut Eigenauskunft, ab 3.000,-€ jährlich) und wenn jitsi die Implementierung derselben erfüllen kann, wäre das doch das Tool der Wahl (mit kryptischen Links und Passwörtern), oder?
Gibt es eine Möglichkeit, die Konten in MS so einzustellen, dass die Anmeldedaten nicht dazu verwendbar sind, sich bei anderen Konten damit anzumelden?
Kann man mit Teams auch offline sinnvoll arbeiten, oder muss ich dafür auf jeden Fall auch mit OneDrive verbunden sein?
Und was sagen Sie zur Zwei-Faktor-Authentifizierung? Einfach nur zu kompliziert? Klar, alleine für Hausaufgaben braucht man das nicht unbedingt, aber es erschwert den Zugriff auf die Mailadressen, die ja auch schon ein schützenswertes Datengut sind. Der zweite Faktor könnte bei jüngeren SchülerInnen ja auch auf das Handy der Eltern gesendet werden, um diese medienpädagogisch kritiische Schnittstelle zu umgehen.
Wie gesagt, bei uns geht es nicht um sensible, vertrauliche Daten, es sei denn, man möchte die PPTs meiner 7.Klässler zum Present Perfect Progressive als solche einstufen. Wir haben diskutiert, ob wir die SchülerInnen als Pseudonyme anlegen, aber das ist in der Praxis nicht zu machen, viele von uns haben bis zu 200 SchülerInnen im Schuljahr. Und man muss das auch mal so deutlich sagen: Hätte die EU und insbesondere Deutschland die Digitalisierung nicht so massiv verschlafen, hätten wir jetzt nicht diese Diskussion über US-Anbieter. Es gibt einfach keine Alternative, schon gar nicht kostenlos, die auch nur ansatzweise diesen Funktionsumfang bietet. Die deutsche Schulcloud, bei der wir auch aktiv sind, steckt noch in den Kinderschuhen und bietet einen Bruchteil der Funktionalität, schon gar keinen Audio- und Videochat. Open Office hat keine Cloudfunktion, über Moodle stöhnen die ReferendarInnen…
Dank der kostenlosen Schulversion von Office365 haben wir an meiner Schule den Umstieg auf Onlineunterricht sehr gut bewältigt, an den meisten Schulen ist das ein großes Debakel, teilweise macht da jeder Lehrer, was er will, und das bedeutet auch Zoom und WhatsApp – das sind ganz andere Datenschutzbaustellen!
Danke für die schnelle Antwort! Was sagen Sie zu dem Blogupdate vom September 2019 auf der Seite von ActiveMind?
Muss man für die Verteilung von Hausaufgaben und Unterrichtsmaterial unbedingt M$-Software benutzen, auch wenn sie noch so einfach zu bedienen und schön anzuschauen ist? Immerhin ist der Konzern – natürlich bei weitem nicht als einziger – sozialfeindlich, indem er nur wenige Prozent seiner Gewinne an Steuern abführt. Und ich glaube auch nicht daran, dass M$ die Plattform aus Menschenfreundlichkeit bereitstellt – immerhin kostet Office Home & Business Retail bei M$ 300,-€.
Frühzeitige Kundenbindung mag eine Rolle spielen, aber der Shareholder Value will jetzt und hier und sofort bedient werden. So funktioniert google, und so funktionieren ganz sicher auch die kostenfreien Angebote von M$ – mit dem Verkauf, der Nutzung und Auswertung unserer Daten. Ich werde immer dann besonders misstrauisch, wenn mir jemand etwas ganz besonders verspricht, z.B. den Schutz meiner Daten. „Das beste Vertrauen gibt es da, wo man gar nicht erst den Eindruck hat, dass man vertrauen muss“ (zdf heute, 26.04.20, Zitat eines Sprechers des CCC, im Zusammenhang mit der „Corona-App“).
Ferner besteht die Gefahr, dass man sich in der Bildungslandschaft auf Ihren Einsatz von Teams beruft, aber in Unkenntnis der Mächtigkeit von office.com alle connected services und Drittanbieter-Plugins frei nutzbar lässt mit allen damit verbundenen Gefahren für die Nutzer. Und weil es so praktisch ist, legt man auch gleich alle Schüler-Mail-Konten mit Klarnamen an…
Wie verfahren Sie mit der Personalisierung der Konten – haben hier Minderjährige schon alle Ihren eigenen Office-Account, mit dem sie sich internetweit auf vielen anderen Plattformen ein Konto einrichten können? Wie aufwendig ist die Implementierung einer Zwei-Faktor-Authentifizierung?
Auch hat der Hess. Datenschutzbeauftragte Office 365 nur vorläufig freigegeben. Schade um die Mühe, wenn es sich herausstellt, dass er es endgültig nicht mehr freigibt.
Immerhin fließen nach wie vor Daten in die USA ab – auch bei bester Absicherung, und auch in der Enterprise-, Business- und Education-Version (siehe der erwähnte Blog).
Bei Daten sehe ich es so: Die sicherste Variante ist der nur sicheren und rechtskonformen Variante vorzuziehen, und die ist immer noch eine, wo der Server ausschließlich in Deutschland steht – nach menschlichem Ermessen jedenfalls, Betrug und Hackertum mal außen vor gelassen.
Danke für den Kommentar. Die Erkenntnisse aus den Niederlanden sind bekannt und im Sommer 2019 in die Gespräche des Hess. Datenschutzbeauftragten mit Microsoft eingeflossen, aufgrund derer die Schulversion von Office365 wieder zugelassen wurde. Microsoft hat daraufhin deutlich nachgebessert. Im Admin Panel haben wir sowohl die Diagnosedaten abgeschaltet als auch die Nutzerstatistiken und -protokolle anonymisiert. Zudem liegen im System weder von SchülerInnen noch Lehrkräften irgendwelche sensiblen Daten vor, es werden lediglich Hausaufgaben bearbeitet und Unterrichtsmaterial verteilt.
Es gibt zu Office 365 eine sehr lesenswerte Darstellung der Untersuchung der niederländischen Behörden, die den Einsatz geplant haben, zum Abfluss von Daten an Microsoft. Nicht weiter benannte Daten fließen von den europäischen Servern auf Server in den USA, und selbst nach dem Ausschalten sämtlicher Telemetrie in der Enterprise-Version werden wohl auch weiter Daten abgesaugt. Somit dürfte das Thema Datenschutz bei Microsoft erledigt sein (Stand September 2019).
Handlungsempfehlungen aus der Untersuchung lauten wohl:
„- Nicht notwendige Connected Services sollten nicht mehr genutzt werden.
– Die Option, personenbezogene Daten der Nutzer zur „Verbesserung von Office“ an Microsoft zu senden, sollte deaktiviert werden.
– SharePoint/OneDrive sollte nicht verwendet werden.
– Man sollte auf die Nutzung der Web-Version von Office 365 verzichten.
– VIP-Nutzeraccounts sollten regelmäßig gelöscht und Neue erstellt werden, damit Microsoft die damit verbundenen Diagnosedaten löscht.
– Für vertrauliche oder sensible Daten sollte eine Version von Office genutzt werden, die lokal und ohne Microsoft-Account betrieben wird.
– Das Testen einer alternativen Software, nachdem für diese eine positive DSFA durchgeführt wurde.“
Zu finden ist das hier: https://www.activemind.de/magazin/datenschutz-ms-office/